Dienstag, 11. April 2006

Szdnez... ne, Sydney !

Da hat mir die englische Tastatur doch glatt einen Streich gespielt bei der Ueberschrift.
Kristina und ich sind nun in Sydney, Stadteil Glebe (westlich vom Zentrum). Sonntag frueh sind wir von Melbourne aus gestartet, der Flug verlief ruhig und ereignislos, nach einer Stunde waren wir da.
Ich kann mal wieder leider keine Bilder praesentieren. Derer Gruende gibt es zwei:

a.) mein Bilder-Space von 3 Mb hier bei twoday.net ist fast voll

und

b.) ich hab hier nur ein Terminal und kann keinen Kartenleser anschliessen (bin im Hostel)

Um es kurz zu machen: Begnuegt euch mit meiner blumigen Sprache oder kauft euch ein Bilderbuch :-p

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O/
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/\

*wink*
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Noch da ? Super, dann kanns ja endlich losgehen.

Die Hauptatraktion in Sydney ist wohl der Hafendistrikt mit dem futuristischen Opera House. Was man dem Gebaeude gar nicht ansieht, ist die Tatsache, dass es ein bauliches, menschliches und politisches Fiasko ist. Da staunt man. Was ist also passiert ?
Die australische Regierung gab im Jahre 1959 oder so um den Dreh dem daenischen Architekten Jorn Utzon (mit durchgestrichenem o) den Zuschlag fuer sein futuristisches Design. Veranschlagte Kosten: 7 Mio AU$. Der Bau begann, und auf einmal stiess die Technik der damaligen Zeit an ihre Grenzen. Die spitzen Boegen liessen sich damals nicht so ohne weiteres herstellen. Das Projekt stagnierte, mehrere Teams dokterten an einer Loesung herum. eine neue Regierung in Australien wurde gewaehlt, und die setzte ihr Wahlversprechen um und wollte den Bau des Hauses beschleunigen. Es kam zu einem sehr ekligen Streit zwischen Utzon und der Regierung. Schliesslich kam es so weit, dass Utzon sagte:
"Wisst ihr was, baut euer scheiss Opernhaus doch selbst !"
Zumindest sinngemaess war es wohl so, denn er packte kurzerhand sein Koefferchen und stopfte alle Plaene fuer den Innenausbau mit hinein. Die Australier standen nun doof vor einer riesigen Beton-Eierschale mit nix drin und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Australische Architekten versuchten sich in das Konzept einzudenken und kamen mit einer Haus-im-Haus-Loesung. Sie bastelten ein weiteres Gebaeude in die Aussenhuelle. Dies fuehrte zu einer Kostenexplosion, und am Ende kostete der Spass ca. 110 Mio AU$.
Nichtsdestotrotz wurde das Gebaeude 1973 von der Queen, God save her, eroeffnet.
Kristina und ich haben am Donnerstag Abend Karten fuer das australische Ballet, dann werden wir mal sehen, was die Akustik kann. Bei der Fuehrung am Sonntag waren wir auch mal bei einer Probe 10 Min dabei, da hoerte sich das sehr gut an. Naja, die haben im Konzertsaal (es sind vier verschiedene Theater und Saele im Opernhaus) eine gigantische Orgel mit ueber 10.000 Pfeifen. Dauerte 10 Jahre, sie zu bauen.
Mensch, 10.000 Pfeifen auf einem Haufen, sowas findet man sonst nur im Regierungsviertel oder an der Hochschule, was ?

Heute waren wir im Maritime Museum und haben uns viele Schiffe und Boote angeschaut. Darunter auch ein ausgemusterter Zerstoerer und ein U-Boot. Das U-Boot war sehr eindrucksvoll. Wie koennen 68 Leute nur auf so kleinem Raum leben ? Da muss man doch gaga bei werden. Die Schlafkojen sind so niedrig, dass ich nicht weiss, wie ich mich z.B. haette reinquetschen sollen, die Klos sind wohl nur fuer Kinderpopos und nicht breite Seemannskisten gedacht. Puha, auf jeden Fall konnte ich nach dem Besuch schon einmal einen Ausweichberuf, falls das mit dem Ingenieur nix wird, ausstreichen.

Eine lustige Anekdote aus dem U-Boot: Ein paar pensionierte U-Boot-Matrosen arbeiten als Freiwillige in dem Museum und erzaehlen den Besuchern vom Leben an Bord. Im Heck sass ein knorriger alter Mann, der breit grinsend auf einer Kiste sass und ueber die Hecksektion des Bootes sprach:
"... und hier waren frueher mal Ersatztorpedos drin" (er deutet nach hinten, wo nun ein paar kleine Einbauschraenke sind)
"Nach einiger Zeit hat man sich aber gedacht, dass das nicht gut ist, denn sollte mal was passieren, sprengt es dem U-Boot ja die ganze Hintersektion weg. Also hat man die Torpedos wieder rausgenommen. Was also mit den drei riesigen Stahlroehren ? Nun, wie wir Australier halt so sind, haben wir da dann kurzerhand 43 Kisten Bier reingetan."
Und da lachte er, man konnte richtig die unterseeischen Saufgelage vor seinem inneren Auge vorbeiziehen sehen.

Natuerlich war das nicht das einzige, was wir gesehen haben. Die Harbor Bridge (direkt gegenueber von Opera House) ist imposant, der Sydney Tower bietet einen super Ueberblick ueber die Stadt. Ansonsten sind wir viel durch die Gegend gelatscht, haben uns z.B. das Sydney Observatory angeschaut oder ein paar Einkaufsmeilen. Man kann hier an jeder Ecke Sushi futtern (herrlich !!!!). Heute Mittag hab ich allerdings ein kulinarisches Desaster erlebt. Ich bestelle mir eine "Fresh Seafood Plate", und habe einen "Fishermans Basket" mit Calamares und anderen geroesteten Sachen im Sinn. Leider entpuppte sich die "Fresh Seafood Plate" als Auster, Krabbe und Garnelen, alles quasi roh vom Fang. BUARGH. Ich habs nicht angeruehrt, den Teller an ein paar sehr erfreute Sydneysider verschenkt und Pommes gegessen.
Ich mag Fisch sehr gerne, aber dieses Zeug war widerlich. Auster sieht so aus, als kaeme es aus der Nase von wem, und bei Garnelen und Krabbe konnte ich auch bei bestem Willen nicht zulangen. Ich kann nix essen, was mich noch anschaut. *schauder*

Wir werden bis Samstag Abend in Sydney bleiben, dann gehts mit dem Flieger hoch zur Gold Coast.

Bis dahin erst einmal wieder Aloha und Goodbye, bis demnaechst !

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