Freitag, 7. April 2006

Great Ocean Road Bericht

Heissa war das ein Spaß ! Montag morgen ging es los und wir dudelten fröhlich jauchzend die Great Ocean Road entlang.

Great-Ocean-Road-Sign

Diese Küstenstrasse wurde nach dem ersten Weltkrieg begonnen, unter anderem um Heimkehrern eine Arbeit zu geben. Die Jungs durften dann direkt ihre frisch erworbenen Kenntnisse aus dem Schützengraben-buddeln anwenden und mit Hacke und Schaufel (!!!) die Great Ocean Road bauen. Wenn ich mir teilweise anschaue, was für große Schneisen in die Küste gefräst wurden, möchte ich mir diese Maloche erst gar nicht vorstellen. Den Ex-Soldaten muss es allerdings gefallen haben, denn im Gegensatz zu den Schlachtfeldern Europas flogen einem hier nicht sehr schnelle und sehr scharfe Metallsplitter um die Ohren.
Die Great Ocean Road wurde in vielen Etappen und über viele Jahre gebaut, immer so wie Geld vorhanden war (überall die gleichen Probleme, was ?).
Wir haben zig Aussichtspunkte angesteuert und haben sehr viele Bilder geschossen. Besonders Thorsten hatte mit seiner Spiegelreflexkamera sehr viel Spaß. Wir haben in den vier Tagen knapp ein Gigabyte an Bilddaten generiert.

Achja, warum nur vier Tage ? Kurz und knapp: Wir sind schneller vorangekommen als wir dachten und standen gestern Abend vor der Entscheidung, entweder für teuer Geld in Ballarat (1h von Geelong) zu übernachten oder in Geelong zu pennen und morgens nochmal nach Ballarat zu fahren. Ökologisch Unsinn, aber wir haben hier mal ganz brutal auf Geld geschaut. Daher sind wir schon Donnerstag Abend zurück gekommen.

Eine kurze Zusammenfassung...

Die Küstenstrasse ist sehr verschlungen und windet sich teilweise nur 10-15 m vom Wasser entfernt die Küstenlinie entlang. Es gibt zig Aussichtspunkte, von denen man einen prächtigen Überblick auf die schroffe Felsenküste und das offene Meer hat. Entlang der Great Ocean Road gibt es viele Dinge, die sehenswert sind.

Zuuuum Beispiel: Cape Otway, der südlichste Punkt Australiens (Tasmanien ausgenommen). Cape Otway ist ein sehr haariger Punkt die Schifffahrt (na, wie viele f´s ?). Vor der Küste sind viele Untiefen und sehr spitze Felsen dicht unter der Wasseroberfläche. Die Küste wird auch "Shipwreck Coast" genannt, da dort unzählige Schiffe und auch Seelen verloren gingen. Eine sonderbare Geschichte ist die der "Loch Ard", die 18irgendwas vor Cape Otway kaputt ging. 58 Menschen starben, das Schiff wurde regelrecht geschreddert und nur zwei Personen überlebten. Später wurde ein ca. 2m großer Porzellanpfau unversehrt am Strand angespült. Sachen gibts...

Cape-Otway

Dies ist der Leuchtturm von Cape Otway. Ein Sektor des Leuchtturmfensters oben wurde mit einer roten Scheibe versehen, um Schiffen die gefährliche Zone zu signalisieren.
Der Leuchtturm ist begehbar, feines kleines Dingen. Er wurde allerdings in den 60ern ausser Dienst gestellt und durch einen solarbetriebenen Minitaschenlampenturm drei Meter davor ersetzt (nicht im Bild).

Cape-Otway-Strand

Holla die Waldfee, was für eine tolle Klippe ! Die ganze Südküste besteht aus diesem recht bröckeligen Zeug und wird peu a peu von der See weggenascht. Das ist auch der Grund, warum die Twelve Apostels (später...) allmählich einstürzen werden.

Papagei

Polly wants a Cracker ? Nö, aber Vogelfutter tut es auch. Dies ist ein wilder (!) Papagei, der spitz bekommen hat, dass Touristen ihm nix tun wollen, sondern nur leckere Samen reichen. Und als Gegenleistung hat der Papagei nur auf der Hand zu sitzen. Die Hand im Bild gehört Thorsten. Ich hab ne ganze Serie von den Papageibildern, der war wirklich nicht zu stören, während er da die Körner gepickt hat.

Brutal-niedlicher-Koala

Koalabären sind brutal niedlich. Dieses Exemplar tat uns den Gefallen, mehrmals herzallerliebst zu gähnen. Aber auch wenn die Bärlis soooo süß aussehen: Man sollte ihnen nicht zu nahe kommen und sie bedrängen. Koalas sind friedlich und flüchten eher als dass sie sich wehren, aber wenn sie keine andere Wahl haben, können sie einem böse Wunden schlagen. Da sie auf Bäumen leben, haben sie sehr lange und vor allem scharfe Krallen. Also vorsicht ! Der Koala im Jirralinga vor ein paar Wochen hat sich übrigens nur streicheln lassen, weil er in Gefangenschaft aufgewachsen ist und daher Menschen eher akzeptiert als wilde Koalas. So oder so - sie sind einfach putzig !

Gibson-Steps

Der Strand an den Gibson Steps. Wie fast an der ganzen Küste ist auch dieser Strand am Fuße einer Klippe. Um an den Strand zu gelangen, wurden Stufen in den Fels geschlagen (mal wieder nicht im Bild...). Der Name kommt von irgendeinem glücklichen armen Teufel, der nach Schiffbruch an diesem Strand angespült und gerettet wurde.

Twelve-Apostels

Die Twelve Apostels, die wohl am meisten fotografierte Felsformation Australiens. Die Zahl zwölf stimmt nicht, entweder es waren nie zwölf dieser Felsen oder alle anderen sind weggekracht. Der vordere Steinhaufen war ein weiterer Fels (gleich Apostel), der Mitte letzten Jahres zusammengestürzt ist. Wie schon erwähnt: Die Felsen sind aus einem sehr weichen Sandstein, und das Meer holt sich alles.
Wir kamen übrigens genau im richtigen Moment dort an: Ich hatte etwas mehr als zwei Minuten, um die Fotos zu machen, dann war die Sonne weg. Und es sind tolle Bilder geworden :-)

Wir verliessen die Great Ocean Road und fuhren ins Landesinnere zu einem "Gebirge", den Grampians. Die sind in einem riesen Nationalpark, der vor einem Jahr von einem gigantischen Buschfeuer heimgesucht wurde. Es war wahnsinnig eindrucksvoll: Wir fuhren zwischen verbrannten Bäumen, die schon von neuen Pflanzen bewachsen wurden und teilweise schon neue Triebe schoben.

Waldbrand-Grampians

Die Hitze des Brandes hatte aus herumliegenden Steinen große Stücke abgesprengt, eigentlich müsste alles tot sein. Aber nein, aus der Asche erhebt sich neues Leben. Manche Bäume können sich übrigens nur mit Buschfeuern vermehren: Ihre Nüsse sind so hart, dass nur die extreme Hitze sie zu sprengen vermag. Die Samen werden also nur durch bei einem Buschfeuer verstreut. Verrückt. Und die Bäume selbst scheinen gegen das Feuer recht resistent zu sein: umgesägte Stämme zeigten, dass nur die ersten 2 cm oder weniger verkohlt waren, darunter war der Baum unbeschädigt.

Auf einen der Berge sind wir geklettert, Mount Abrupt.

Mount-Abrupt

Wir hatten mit dem Wetter sehr viel Glück, denn es sah lange Zeit so aus, als ob wir einen gigantischen Schauer abbekommen würden. Aber es hat gehalten :-)

Nach den Grampians sind wir wieder nach Geelong gefahren. Morgen fahren wir nach Sovereign Hill, einer Goldgräberstadt. Und am Sonntag dann nach Sydney (allerdings nur Kristina und ich, Thorsten muss arbeiten, ätsch :-p).

Also freut euch auf weitere Einträge, auch wenn sie etwas sporadisch kommen !

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