Australien

Sonntag, 5. Februar 2006

Nachbarsfehden

Die Nachbarn zu meiner Fensterseite bieten unglaublich viel Stoff zum Berichten. Immer wieder gibt es etwas Neues. Man muss sich das allerdings als Hörspiel vorstellen, denn da hier alle Häuser dicht an dicht gebaut sind, werden die Grundstücke durch lückenlose, ca. 2 m hohe Holzlattenzäune getrennt. Leider haben diese Hörspiele seltenst einen positiven Unterhaltungscharakter...

Es deutete sich schon an, als ich im November mal vorbeigeschaut und mir das Haus hier angeschaut habe. Als ich mich verabschieden wollte, kam von nebenan fürchterliches Gekreische, das Graeme und mich schonmal vorsichtig die Handies zücken liess. Eine junge Frau kletterte dann unbeholfen über den 2 m hohen Zaun, verheultes Gesicht und auch ansonsten nicht gerade in Feierlaune. Sie beschimpfte die Person auf der anderen Seite des Zaunes mit nicht gerade schmeichelhaften Worten.
So ging sie an uns vorbei, und Graeme fragte vorsichtig:
"Alles okay ?"
was mal ne ziemlich blöde Frage war. Es war wohl eher als "Können wir helfen ?" gemeint. Die junge Frau auf jeden Fall keifte nur "NEIN" und zog von dannen. Das war eine schöne Begrüssung hier in Grovedale.

Seitdem ich die Nachbarn nun jeden Abend live erlebe, kriege ich ein buntes Spektrum an verkorkstem Zusammenleben und nervigen Ereignissen mit.

Nummer eins: Ein paar Tage lang hatten sie ein paar kleine Kinder da. Hey, ich mag Kinder, Kinder sind super !
Aber nicht die. Diese Kinder haben den ganzen Tag hysterisch kreischend (!) gespielt. Unglaublich, wie laut kleine Kinder sein können. Und nach ein paar Stunden ist das dann doch etwas... anstrengend

Nächste Einlage: Ein kleiner, kläffender Waldi. Anscheinend sind die Leute weggefahren und haben die Wuffelwurst im Garten gelassen. Der Hund hat zwei Stunden (ich hab auf die Uhr geschaut !) ohne Unterbrechung gekläfft, davon hab ich ja früher schon einmal berichtet.

Nächste Episode: Das Moped. Der Sohn hat sich ein Moped oder sowas gekauft. Anscheinend hat er aber noch keinen Führerschein, weshalb er sich den Kick dadurch geholt hat, dass er sich drei Tage lang jeden Abend so 20 Minuten auf das Ding gesetzt hat und nur den Motor aufheulen liess.

Nächste Episode: Streit um vier Uhr morgens. Ich schreckte aus dem Schlaf auf, die Leute von nebenan stritten sich (allerdings zivilisiert, also ohne Schreien oder Teller zerdeppern). Meeeensch ! Muss man das um vier Uhr morgens und DRAUSSEN machen ?

Was sich hier vielleicht recht banal anhört, kommt mir so vor wie Live Action Comedy. _Traurige_ Live Action Comedy. Aber wenn man die richtige Portion (bösen) Humor besitzt, hat man jeden Abend sein ganz persönliches Belustigungsprogramm.

Samstag, 4. Februar 2006

I´m walking in sunshine

Heute war ich in Anglesea, wie vor ein paar Tagen angekündigt. Satz mit X - war wohl nix. Ich wollte zum Golfkurs und mir endlich mal Känguruhs anschauen. Der Golfkurs ist nämlich, laut Reiseführer, "open to the public", also auch für nicht-Golfspieler.
Leider war dem nicht so. Ein Schild verkündete:
"Wegen der Gefahr des Angriffs durch Känguruhs und der Gefahr durch fliegende Golfbälle ist der Zutritt zum Golfkurs nur Spielern und Personal gestattet."
Auch ein Besuch im Laden des Parcours änderte nix. Ich dürfte mich aber frei auf dem Parkplatz bewegen, jedoch nicht weiter. Na toll, das ist ja sehr großzügig. Also zog ich relativ frustriert wieder ab. Toll, schon wieder keine Känguruhs :-(
Was kann man also sonst noch in Anglesea machen... ich hatte ja schliesslich noch über 5 Stunden Zeit, bis der andere Bus des Tages vorbeikommt.
Wenn man kein Surfer ist, bleibt einem eigentlich nicht viel in Anglesea. Es ist ein kleines Kaff mit etwas Tourismus und einem recht netten Strand. Mir blieb also nix über, als zwei Magazine zu kaufen und mich lesenderweise irgendwo hinzupflanzen. Bei dieser Gelegenheit hab ich mir auch einen schönen Sonnenbrand zugelegt, daher der Titel. Momentan habe ich gewisse Ähnlichkeiten mit einem Krebs.

So verbrachte ich einen recht ruhigen Tag in Anglesea, kühlte meine Beine ein wenig im Wasser und brachte die Zeit irgendwie hinter mich. Tja, das hatte ich mir anders vorgestellt, ich hatte eigentlich auf eine kleine Fotosafari gehofft.

Mittwoch, 1. Februar 2006

Hoppeldihopp hoch zwei

Heute habe ich beschlossen, am Wochenende mal dem schönen Städtchen Anglesea einen Besuch abzustatten, ca. 45 min mit dem Auto südlich von Geelong. In Anglesea gibt es einen Golfkurs, auf dem Känguruhs rumhoppeln. Ich hab bis jetzt noch kein Känguruh in Australien gesehen, das soll geändert werden !
Mangels Auto werde ich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein. Pam, meine Kollegin im Büro, meinte, dass es einen Bus nach Anglesea gibt. Wohlgemerkt, nur einen Bus, nix Zug. Was ich im Internet dann erfahren habe: Dass der Ausdruck "es gibt einen Bus" wörtlich gemeint ist. Es fährt morgens ein Bus von Geelong aus hin und wieder zurück, und am Abend fährt der gleiche Bus die Strecke noch einmal. Das wars.
Also werde ich am Samstag morgen mein Ränzchen schnüren, nach Geelong reinradeln und mit dem Bus nach Anglesea tingeln. Dann hoffe ich, dass man dort den Tag gut rumbringen kann, denn laut Reiseführer hört sich der Ort nicht so groß an. Naja, notfalls kann man die Zeit mit Känguruhboxen und wetthoppeln totschlagen :-)
A propos hoppeln: Hier in Australien gibt es eine Kaninchenplage. Vor ca. 100 Jahren haben ein paar Briten in einem großen Park 24 Hasen aus England ausgesetzt, eigentlich nur für Jagdzwecke. Dummerweise kommt der Spruch "sie vermehren sich wie die Karnickel" nicht von ungefähr, und ruckizucki wimmelte das ganze Land von langohrigen Möhrenfetischisten.
Die Lage wurde so ernst, dass ein Department von CSIRO ein Virus gezüchtet hat, welches die Hasenplage was eindämmen sollte (toll, ich arbeite bei einer Einrichtung, die Erfahrung in biologischer Kriegsführung hat, brrrr.... ;-).
Das Virus hat auch kurzfristig seinen Dienst getan, aber dann wurde Meister Lampe gegen den Erreger immun und der Spaß ging von vorne los.

Ich glaube, ich studiere noch BWL und Biologie, und dann kreuze ich einen Hasen mit einem zehn Euro-Schein. Hey, das könnte der Startschuss für einen neuen Evil Masterplan sein !

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